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Dez 2, 2023Gelikt von Lilly Gebert

Wenn wir die moralische Resilienz des Durchschnittsdeutschen konstatieren müssten, wird es düster m. M.. Er könnte meinen aufgrund unserer Forschung und Aufarbeitung zum 3 Reich (man bemerke die zahllosen, teilweise sehr detaillierten und fesselnden stundenlangen, TV-Dokus dazu in den Dritten) und der daraus abgeleiteten immerwährenden Schuld gegenüber Unterdrückten wie z.B. LGBTQ, Klimakleber und Antisemitismus, verhielte er sich hochethisch, wenn er Verständnis für ihre Interessen und Ausgleich vertritt. Das Problem oder Moraldilemma entsteht dann allerdings, wenn Moral zu einem ethisch aufoktroyierten konditionierten Gruppenreflex verkommt, statt in jeder Situation und gesellschaftlichen Notlage neu ausdiskutiert und austariert zu werden, wie es bei Corona verhindert wurde, dann hat man es geschafft die Moral eines Einzelnen und der Gruppe auszuhöhlen und zum Spielball zu machen. Als nächstes gilt es zu betrachten, wo lässt sich Moral und Gerechtigkeitsempfinden besser wegkonditionieren, in kleinen oder großen Gruppen/Staaten, natürlich letzteren. Das 3 Reich hat es bewiesen empirisch. Die eigentliche wissenschaftliche Frage ist m.M. allerdings, warum funktionieren scheinbar diese gruppendynamischen Prozesse in Bezug auf ethische Normgebung besonders negativ sehr gut, nicht positiv. Das Interview spricht es an. Freiheit und Gerechtigkeit sind diffuse Begriffe, genauso wie Klimawandel, jeder versteht mittlerweile etwas anderers darunter. Diffuse Begriffe spalten und verängstigen eher, als ethischer Kompass oder Masstab sind sie eher eine diskursive Waffe als dass sie Verständnis und gemeinsame Nenner ermöglichen. Mir fällt hierzu leider wieder Kacynski ein, der sehr genau beobachtet hat, dass v.a. das Aufstellen und die Erreichbarkeit klar definierter Ziele im Gegensatz dazu gruppendynamisch sehr gut und erfolgreich und v.a. unwiderrückbar von sehr kleinen Gruppen durchgesetzt werden können: Frauenwahlrecht, AKW Abschaffung, 2°C Klimaerwärmung, Höchstgeschwindigkeitlimit... Psy-Ops sind vor allem eins, (militärische) Operationen, jeder weiß was er zu tun hat und wird dafür bezahlt. Beim Erhalt der Freiheit gegenüber dem Corona- oder Klimanotstand finden wir das genaue Gegenteil bei den Unterdrückten vor. Auch die AfD arbeitet mit einfachen Formeln gegenüber der Linken. Migrationsstopp statt diffuser Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit für alle Migrationsgezwungenen und -willigen, ob dahinter Substanz steht oder dass nur die Gegen-Psy-Op ist um die gesellschaftliche Ethik im Gleichgewicht zu halten bei den Unterdrückten, bevor die beginnen eine eigene Ethik zu diskutieren, wer weiß es. Parteien scheinen mir der grundsätzliche Tod jeder moralischen Revolte, daher bin ich skeptisch. Auf den Friedensdemos liest man sehr viele gute moralische Formeln, die Frage ist eher warum schaffen es diese nicht zu einer unverrückbaren Gegenethik sich weiterzuentwickeln? Dies ist wohl hptsl. in der ständigen medialen und politischen Spaltung durch zahlreiche EinflussagentInnen (hier ist das Gendern hochnötig m.M. und vielen Frauen wurden seit den 90ern v.a. deswegen der Weg in höchste Ämter in westl. Staaten geebnet, ich bitte das nicht falsch zu verstehen, ich würde keine Partei wählen die nicht zu mind. 30-40% weibliche Mitglieder hat, aber die überproportionale weibliche Besetzung bei WEF, WHO,... ist sehr auffällig). Mut allein reicht nicht, bei weitem nicht, das wurde auch Kacysnki nach seinen irregeleiteten Taten klar. Die grüne Partei hat in D gezeigt, wie man politische Psy-Ops gegen eine Mehrheit durchführt, ich vermute ab einem gewissen Punkt auch unter amerikanischer Anleitung. Die Linke hat daraus erstaunlich wenig gelernt außer sich wieder spalten zu lassen wie die SPD, die AfD anscheinend erheblich mehr als alle anderen "oppositionellen" Parteien zusammen, trotz völliger medialer Unterdrückung und Framing. Die Gestalten in der AfD sind mir hochsuspekt, ich finde Sie aber wichtig als Diskussionspunkt, da es mittlerweile in vielen Bundesländern mehr potenzielle AfD Wähler als Ungeimpfte evtl. gibt und es evtl. bei weitem nicht so düster ist mit der moralischen Disposition wie auch ich es anfangs des Kommentars es eingeschätzt habe, die Mehrheit in dieser überalterten Gesellschaft wuchs noch digital unkonditioniert auf. Bei den unter 30jr. bleibe ich allerdings dabei, dort ist es sehr düster, die moralische Konditionierung durch Digitalisierung erheblich. Hier kann im besten Fall die Autorin selber eine Antwort geben, wodurch man dem entkommt, ihre Artikel geben ja dankenswerterweise viele Hinweise und Anleitungen zur Selbst und -Gruppenreflektion und beides scheint mir unerlässlich um einen moralischen Kompass überhaupt ausbilden und ethische gemeinsame Normen verhandeln zu können statt beides den MM zu überlassen.

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