Durch meine Arbeit ergibt sich im Sommer ein langer Urlaub und ich habe beschlossen, ihn als intensive Schreibzeit zu nutzen. Da es sich vor allem um den August handelt, möchte ich euch von meinem Schreiben im August, also meinem augustschreiben erzählen. Zu dieser Idee hat mich jemand inspiriert:
nimmt uns auf wunderbare Weise mit in ihren Schreibsommer und ich genieße jeden ihrer Einträge. Auf diese Weise über das Schreiben zu sprechen und gleichzeitig selbst viel mehr darüber nachzudenken, hat mich sofort angesprochen. Natürlich ist allein das Mehr-Schreiben toll, wenn ich mich fast jeden Tag als Erstes daran setze. Aber es nicht nur zu tun, sondern sich tiefgehender damit auseinanderzusetzen, macht die Sache runder für mich. Ich kann mich selbst dadurch als Schreibende besser verstehen (hoffentlich).Tag 0,5 (eigentlich noch Juli, aber eben Montag):
Eine Erfahrung von Kea war, dass sie zunächst langsam gestartet ist, also erstmal runterkommen. Das erste Wochenende habe ich nur genossen und den Montag für Ordnung genutzt. Der Tag begann faul und ruhig und dann habe ich entspannt den Schreibtisch aufgeräumt. Dann habe ich ihn sogar noch geputzt! Eigentlich glaubte ich nicht an dieses “Ordnung um dich herum ist auch Ordnung im Kopf”, aber … am Schreibtisch zu sitzen fühlt sich jetzt tatsächlich sehr viel besser an.
Tag 1: Überrollt werden
Noch am Tag zuvor hatte ich den Schreibwettbewerb von “Books on Demand (BoD)” entdeckt und direkt eine sehr grobe Idee gehabt. Dann hat mein Gehirn wohl über Nacht daran gearbeitet, denn morgens musste ich noch im Halbschlaf eine ausgefeiltere Version als Sprachmemo in mein Handy quatschen (tippen wäre nicht schnell genug gewesen). Schlafen war dann natürlich kein Thema mehr, also an den Schreibtisch und losgeschrieben.
Zwei Stunden später stand da eine Rohfassung, die mir schon sehr gut gefiel. So überrollt hatte mich schon lange kein Text mehr. Es fühlte sich super an und hat mich durch den weiteren Tag getragen.
Den Schreibwettbewerb “Love between the pages” habe ich mal verlinkt, es ist noch Zeit bis Mitte September. Vielleicht hat auch das Thema den Text so leicht werden lassen: Es geht um Liebe und Bücher müssen eine große Rolle darin spielen. Als gelernte Buchhändlerin war mir das Setting direkt klar, der Rest kam von ganz allein…
Tag 2: Alte Muster
Nachdem ich sehr spät aufgestanden bin, habe ich direkt einen Fehler gemacht: Nicht als Erstes zu schreiben. Klingt banal, hat aber sehr großen Einfluss. Statt mich direkt an einen Text zu setzen, habe ich in mein Handy geschaut, Mails gelesen und schon führte eines zum andern, immer weiter weg vom Schreiben. “Ich mach das jetzt kurz und dann…” ist schon falsch. Aber ein kleiner Rückfall ist ja ganz normal. Darüber ärgern auch.
Ich habe es trotzdem geschafft, einen kleinen Abschnitt zu einer anderen Kurzgeschichte zu schreiben und sie einmal laut zu lesen. Mit dieser möchte ich mich beim LITFEST homochrom bewerben (Frist noch bis 15. August). Dafür darf das Vorlesen nicht länger als 25 Minuten dauern, was leider noch nicht geklappt hat…
Tag 3: Das Leben kommt dazwischen
Auch im Urlaub bleibt das Leben leider nicht stehen. Obwohl sich das für mich oft so anfühlt… Also hatte ich verschiedene Termine auf diesen Tag gelegt und schon damit gerechnet, nicht zu schreiben. Das Innere arbeitet ja zum Glück trotzdem an allem weiter.
Tag 4: Ende der ersten Woche
Nach der Erfahrung des zweiten Tages habe ich heute als Erstes einen Abschnitt in einem neuen Spaßprojekt geschrieben. Das Schreiben ist ein Ventil für meine Fantasie. Wenn ich sie nicht dorthin lenke, sprudelt sie wahllos durch die Gegend und wird anstrengend. Da meine anderen Texte alle im Stadium des Überarbeitens sind, habe ich einfach mal was anderes angefangen. Ohne Plan, ohne Plot, nur mit einer groben Idee und zwei Figuren, die noch heimatlos waren. Mal sehen, wohin es mich führen wird.
Das war aber nicht alles. Nebenbei arbeite ich an einer Webseite und informiere mich zum Thema Selfpublishing. Eines meiner großen Projekte möchte ich im März 2024 selbst veröffentlichen. Soweit der Plan.
Fazit: Weiter so!
Diese erste Woche war genau richtig. Ich hatte Zeit für mich, Zeit zum schreiben und trotz des kleinen Rückfalls, verbuche ich diese Woche als erfolgreich. Ich bin mir bewusst, dass es genau so nicht immer weitergehen wird. Aber ich möchte mein Bestes geben, dranzubleiben, denn es macht sehr viel Spaß.
Juhu, wie wunderbar, dass du das Augustschreiben eingeläutet hast - ich freue mich sehr, dass dich mein Schreibsommer inspirieren konnte! Und es ist total schön für mich, auch von anderen Schreibprozessen zu lesen. Ich bin zum Beispiel ganz fasziniert davon, dass du parallel an verschiedenen Texten intensiv arbeitest, das fällt mir oft schwer (im Gegensatz zum Lesen, da bin ich ja Queen des Parallel-Lesens). Lass uns unbedingt wissen, wie es weitergeht bei dir, ich bin gespannt auf weitere Updates!